das_kleine_leben
Ich muss ausholen
Am 18. August erreichte eine Meldung die mediale Öffentlichkeit. Sie tauchte kurz auf. Dann war sie wieder weg. Davongehuscht wie ein Zaunkönig im Unterholz, verschlungen vom üblichen Blätterrauschen des Polit-Hick-Hack. Die Nachricht, die keinen zu bekümmern schien, weil es keine Reaktionen darauf gab, lautete:
„Die Hälfte aller Feld- und Wiesenvögel verschwunden“
Es schien niemanden zu interessieren.
Eigentlich hätte man einen Aufschrei erwartet.
Aber es kam – nichts.
Was so viel bedeutet wie: Wir sind alle irre
Am Abend dieses Tages dachte ich lange nach. Ich stellte mir viele Fragen, und eine davon, möglicherweise die wichtigste, war: Was wäre ich ohne all die Tiere, mit und neben denen ich mein Leben verbracht habe?
Wer wäre ich, würde ich durch einen Wald gehen und die Namen der Bäume und Sträucher nicht kennen?
Was wäre mir eine Wiese, wüsste ich nicht um die Streifenwanzen auf den Doldenblüten, um den Bläuling auf dem Wiesenknopf, um Blutströpfchen, Lerche und Feldgrille?
Ich hätte nie die glatte Kühle und die Kraft einer Ringelnatter in meinen Händen gespürt, nie das Zwicken eines Krebses am Finger.
Ich könnte den Vogelgesang nicht deuten und die Spuren von Fuchs und Reh im Schnee nicht erkennen.
Ich hätte eine große, unbedingte Liebe verpasst – die zur Kreatur und den Wundern der Natur.
Wie würde ich diese Welt wahrnehmen?
Ich wäre jedenfalls eine andere. Das Netz, in dem ich mich bewegte, wäre gröber geknüpft. Es hätte Löcher, Abgründe, die nicht zu überwinden sind.
Denn so funktioniert diese Welt: Ein Netzwerk, ganz fein geknüpft. Indras Netz. Wenn man an einem Faden zieht, setzt sich die Bewegung im gesamten Gespinst fort. Jane Goodall hat das eben wunderbar in ihrer Botschaft zu den Tagen der Biodiversität an der Wiener Universität für Bodenkultur, Boku, zusammengefasst. Wer ihr zuhört, hat danach alles verstanden:
Projekt das_kleine_leben
Geschichten von Tieren Aller Art ...
Ich bin keine Jane Goodall, aber ich will Geschichten erzählen. Eine nach der anderen. Ein Jahr lang, jede Woche oder vielleicht sogar öfter.
Über Tiere und Begegnungen, ohne die ich nicht wäre, was ich bin.
Verlinkt mit allerlei Wissenswertem und Interessantem, ein virtuelles Netz, ausgeworfen über das kommende Jahr.
... es gibt auch Bildchen dazu
Die Illustrationen sind Prints und Collagen (DIY), sie spielen eine gewisse Rolle. Am Ende des Jahres werden sie versteigert, der Erlös kommt zur Gänze einem Projekt im Dienste der Biodiversität zugute, das ich mir wie ein Schneeballsystem denke. Ein Aufruf und eine Anleitung für das_kleine_leben, von Gemeinde zu Gemeinde weitergetragen, von allen, denen die Biodiversität ein Anliegen ist, eingefordert.
Träum weiter, sagt die Resignation. Kämpf weiter, die Vernunft. Jetzt oder nie, die Emotion.
Die Geschichten sind nur der Anfang, der Köder, um Sie, liebe Leserinnen und Leser, zu verlocken, mitzutun.
Weitere Infos folgen.
doch eins nach dem anderen ...
PS.: Und wenn es Ihnen gefällt, freu ich mich sehr, wenn Sie die Geschichten teilen und verbreiten.
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