Müsste ich mich von all meinen Zimmerpflanzen trennen und dürfte nur noch eine einzige Art kultivieren, so würde ich mich für Kaladien entscheiden, das steht fest. Die ursprüngliche Heimat der farbenfrohen Prachtpflanzen sind die Tropenwälder Süd- und Mittelamerikas. Dem entsprechend verträgt das elegante Gewächs keine pralle Sonne. Es will vielmehr hell, doch absonnig stehen und eignet sich daher bestens für West- oder Ostfenster und sogar für eher schattige Wohnbereiche, in denen ansonsten wenige Pflanzen gedeihen. Wer das Substrat im Topf nie austrocknen lässt, die Pflanze aber auch nie übergießt, macht genau das Richtige. Gelegentliches Düngen hat auch noch nie geschadet, doch wenn später im Herbst ein Blatt nach dem anderen zu welken beginnt, müssen Sie das Gießen auf jeden Fall reduzieren und schließlich ganz einstellen.
Denn die Pflanze ist nicht durstig, wie viele vermuten. Sie zieht vielmehr ein, versammelt alle im Sommer geschöpfte Kraft in ihrer Knolle und begibt sich in die Winterruhe. Die verbringt sie entweder im trockenen Topf oder als nackte Knolle im Papiersäckchen und im Kühlen. Die Kaladien, botanisch Caladium, gelten als schwierig zu ziehen, doch das ist ein Vorurteil. Tatsächlich spendieren sie mit ihren bunten Blättern, mit den verrücktesten Punkten, Streifen und Mustern eine Art dauerhaften Blumenstrauß über den gesamten Sommer. Es gibt eine unüberschaubare Menge der unterschiedlichsten Sorten, und wo sie sich wohlfühlen, vermehren sie sich auch kräftig und treiben weitere Knollen, die im Frühjahr ab März separat eingesetzt werden können. Stellen Sie Ihre Kaladien an ein Westfenster, dann können Sie den Sonnenuntergang über durchleuchtetes Blattwerk betrachten.
